Der nasse Fisch
Berlin 1929: Der junge Kriminalkommissar Gereon Rath wird nach einer
Schießerei in Köln zur Sittenpolizei nach Berlin versetzt. Als er dort
in einen Mordfall verwickelt wird, wittert der ehrgeizige Polizist seine
Chance, zur angesehenen Mordkommission aufzusteigen und ermittelt auf
eigene Faust an den Kollegen vorbei. Er ahnt nicht, dass er damit in ein
Wespennest gestochen hat...
Soweit zur kurzen Inhaltsbeschreibung, was sich dahinter verbirgt, ist die Comic-Umsetzung eines absoluten Krimi-Bestsellers von Volker Kutscher. Seine auf neun Bände ausgelegte Reihe um den Kriminalkommissar Gereon Rath erreicht Millionenauflagen und erzielt überall positive Kritiken.
Der Zeicher Arne Jysch hat sich mit dem Autor an dieses Projekt gewagt, nicht allzu einfach, da der Roman über 500 Seiten hat, was in einer 1:1-Umsetzung schlicht zuviel wäre. Also hat man etwas an der Terminologie gefeilt und hier und da etwas weg gelassen, das fällt letztlich nur dem auf, der auch den Roman kennt. Den Lesefluss und das Verstehen der Geschichte tut das aber keinen Abbruch.
Arne Jysch hat mich schon bei seinem ersten Comic "Wave and Smile" überzeugt, ebenfalls auf 200 Seiten erzählt er in passenden olivgrünen und ockerfarbigen Tönen die Geschichte von drei Personen während des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr. Die Süddeutsche Zeitung hat einen hervorragenden Bericht im Jahr 2012 darüber gebracht, klickt das mal an und seht selbst, wie sensationell die Zeichnungen von ihm sind.
Im nassen Fisch versucht er zusammen mit Volker Kutscher das Berlin der 20er Jahre einzufangen, mit allen Facetten wie zB. Kleidung und Habitus der Frauen, das gelingt ihm ganz ausgezeichnet. Sein Zeichenstil ist hier ein anderer als bei Wave and Smile. Waren es dort noch Pastellfarben, sind es hier schwarz-grau-weisse Zeichnungen, die aber ebenso stimmungsvoll sind:
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